Im Rahmen einer Studienarbeit hatte er sich mit Studierenden auf ein Projekt eingelassen, einen Monat mit dem Einkommen eines ALG II-Empfängers auszukommen. Das Fazit war: Keiner hat bis zum Ende durchgehalten. Umso wichtiger ist es, dass es Tafelläden wie den W52 gibt.
Seit 1999 ist die Tafel in Heidenheim nicht mehr wegzudenken. Als erste Tafel im Kreis nahm sie damals in der Bühlstraße 23 unter der Namen "Carisatt" die Arbeit auf. Bereits nach sechs Jahren musste der Tafelladen wegen Platzmangel umziehen. Seitdem ist die Tafel in der Wilhelmstraße 52 zu finden, die der Tafel den heutigen Namen "W52" gibt. Mehr als 1000 Menschen sind regelmäßig auf die Heidenheimer Tafel angewiesen. Das Angebot der Waren ist nur durch die zahlreichen Spenden von Supermärkten, Bäckereien und privaten Spendern möglich. Jeden Tag werden von den ehrenamtlichen Mitarbeitenden bis zu eine Tonne Ware aus dem ganzen Landkreis abgeholt, sortiert und für den Verkauf vorbereitet. Jeweils 10 Ehrenamtliche oder 1€-Jobber sind täglich im Einsatz. "Für mich ist es wichtig, etwas Sinnvolles am Tag zu tun und ich bin froh, hier in der Tafel mithelfen zu können", berichtete Dietmar Wotsch, langjähriger Mitstreiter. Carmen Stegmann, Marktleitung der Tafel, macht es deutlich: "Ohne Ehrenamt würde es keine Tafel geben". Deshalb standen vor allem die Ehrenamtlichen beim Jubiläum im Vordergrund.
"Mit Hilfe der Kirchengemeinde St. Maria, dem damaligen Gemeindepfarrer sowie Dekan Ulrich Steck, konnte die Tafel damals eröffnet werden", erklärte Harald Faber, Regionalleiter der Caritas in seiner Eröffnungsrede. Schon immer war es der Caritas wichtig, die Tafel mit anderen Diensten zu kombinieren. So bot die Diakonie Second-Hand-Kleidung und die Evangelischen Jugendheime Produkte aus der Auszubildenden-Werkstatt an. Heute versteht sich die Tafel als Treffpunkt für Menschen. "Als Landratsamt sind wir für die Schwächeren da, doch die tägliche Versorgung ist oft schwierig und wir sind deshalb froh, dass es die Tafel gibt", so Mathias Schauz, Sozialdezernent des Landratsamts Heidenheim. Aktiv unterstützt wird die Tafel zudem von den 29 Kirchengemeinden. In Patenmonaten spenden die Kirchengemeinden jeweils im Wechsel für die Tafel. Doch bei all der Freude kritisierte Harald Faber, dass Tafeln nicht ausreichend Hilfe erfahren. Die Umsatzzahlen des Verkaufs decken bei weitem nicht die entstehenden Ausgaben. Vor allem die Müllgebühren machen einen großen Posten aus. Er appelliert an den Landkreis hier zu unterstützen.